Bei der Manuellen Lymphdrainage & Ödemtherapie, auch Komplexe physikalische Entstauungstherapie genannt, wird mit Hilfe der Lymphgefässe die Lymphflüssigkeit (im Volksmund: „Wasser“) aus dem Gewebe abtransportiert und in die Blutgefässe zurückgebracht. Wenn das Lymphsystem in seiner Funktion gestört ist, staut sich das Körperwasser im Gewebe und es kommt zu Schwellungen (sogenannten Ödemen). Das Therapiekonzept der Lymphdrainage hat zum Ziel, das gestörte Gleichgewicht zwischen der Menge von Lymphflüssigkeit und der Leistungsfähigkeit der Lymphbahnen wiederherzustellen. Gleichzeitig soll das Immunsystem angeregt werden.
Tut die Manuelle Lymphdrainage weh?
Da ich diese Frage öfters höre, greife ich Sie an dieser Stelle auf. Vorab: Eine Lymphdrainage tut nicht weh! Viele Patienten denken beim Wort "Drainage" an einen Zugang. Einige stellen sich Horrorszenarieren wie Nadeln im Körper, welche die Flüssigkeit ableiten sollen, vor. Von all diesen sind wir bei einer Manuellen Lymphdrainage jedoch sehr weit entfernt. Eine Manuelle Lymphdrainage wird durch die Hände des Therapeuten durchgeführt, welcher sanfte Hangriffe anwendet um das gestörte Verhältnis zwischen Lymphflüssigkeit (welche gelartig wie Harz ist) und Leistungsfähigkeit der Lymphbahnen wiederherzustellen. Einzig bei fibrösen Lymphödemen (Ödeme, welche bereits länger bestehen und nicht behandelt worden sind) müssen stärkere Griffe angewandt werden, bei welchen es zu einem leichten Zwicken kommen kann.
Gibt es was zu beachten?
In der Regel wird eine Lymphdrainage durch einen Physiotherapeuten oder Masseur durchgeführt. Beide müssen dafür eine spezielle, 4 wöchige, Weiterbildung mit anschließender praktischer & mündlicher Prüfung durch einen Arzt absolvieren. Auch manche Ärzte, zum Beispiel sogenannte Phlebologen, können eine Lymphdrainage durchführen. Auch wenn auf den ersten Blick eine Lymphdrainage nach simplen Handgriffen aussieht, sind Eigenmaßnahmen nicht ratsam!